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Nicole Prop
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nicole.prop@greencare-oe.at
25.05.2016
Biohof Linden ist nun auch Lebenshilfe Werkstätte
Seit mehr als 700 Jahren steht in Kematen an der Ybbs, inmitten des Mostviertels - am Fuß des Sonntagsberges -, der Lindenhof. Mit der Übernahme des elterlichen Betriebes im Jahr 2009 haben Michaela und Gerhard Fehringer auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und ihr Lebensprojekt mit zahlreichen Tieren gestartet. Seit Jahresbeginn 2016 bieten sie auch Lebenshilfe für intellektuell gehandicapte Menschen an. Heute wurde dieses neue niederösterreichische Green Care-Projekt namens "Werkstätte Biohof Linden" im Beisein von Vertretern aus Politik und Partnerorganisationen eröffnet.
Michaela und Gerhard Fehringer haben quasi ein volles Haus. Sie pflegen nicht nur das Mehrgenerationen-Familienleben mit ihren drei Kindern und den Großeltern, sondern nennen auch 100 Mutterschafe, zirka 150 Lämmer, 30 Weidegänse, zwei Esel sowie vier Border-Collies – letztere sind als Hütehunde ausgebildet – ihr Eigen. Im Jahr 2013 haben die Betriebsführer die Ausbildung für "Schule am Bauernhof" abgeschlossen und bieten Schülerinnen und Schülern mit ihren drei Programmschwerpunkten "Schaf (er)Leben", "Kräuterreich Linden - LindenZauber" sowie "SpurenSuche am Bauernhof" nicht nur die ideale Abwechslung zum herkömmlichen Unterricht, sondern auch einen unverfälschten und praxisnahen Einblick in die heutige Landwirtschaft. In den folgenden beiden Jahren wurden, gemeinsam mit der Lebenshilfe Niederösterreich, Pläne zur Integration einer Tageswerkstätte für behinderte Menschen umgesetzt. Diese bietet seit Jahresbeginn 2016 bis zu zwölf Personen, unterstützt von drei Betreuerinnen und Betreuern, einen strukturierten Alltag und durch die Einbindung in das bäuerliche Arbeitsfeld eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit. Den Klientinnen und Klienten werden monatlich wechselnde Aufgaben zugeteilt, wie die Betreuung der Kleintiere, die Verarbeitung des hofeigenen Obstes oder die Aufarbeitung des Holzes. "Der Arbeitsort Bauernhof bietet unseren Klienten ein Umfeld, eine Herausforderung zu finden und daran zu wachsen. Tiere, Pflanzen und Menschen bilden eine Gemeinschaft, wovon alle profitieren.", erzählt Michaela Fehringer.
"Die Lebenshilfe Niederösterreich ist Wegbegleiter von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben inmitten unserer Gesellschaft", freut sich Präsidentin Friederike Pospischil über diese Zusammenarbeit. "Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sichert Jedem das Recht auf Arbeit zu. Green Care erfüllt mit dem Biohof Linden diese Zusage zum Leben und ermöglicht den Klienten der Lebenshilfe sinnvolle Beschäftigung. Der Umgang mit Tieren und die Arbeit in der Natur ist für viele Menschen mehr als nur ein Job und trägt sehr oft wesentlich zur Lebensqualität des Einzelnen bei. Green Care baut Brücken von Mensch zu Mensch, ermöglicht Inklusion und ist ein wichtiger Partner, wenn es um Abbau von Barrieren in den Köpfen der Menschen geht.“
"Der Biohof Linden ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich ein gutes Miteinander aber auch der Alltag auf einem Bauernhof positiv auf Menschen auswirken können. Michaela und Gerhard Fehringer haben auf ihrem Biohof ein soziales Angebot mit den Gegebenheiten vor Ort gekonnt verbunden. Damit geben sie ihren Klienten die Möglichkeit, einer nachhaltigen Betätigung nachzugehen und das mit den Tieren am Hof und der Natur. Es freut mich, dass damit eine sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Strukturen für diese Zielgruppe geschaffen wurde und die Landwirtschaft eine wesentliche Rolle dabei spielen kann", ist auch Otto Auer, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, ein großer Unterstützer der Green Care-Projekte in seinem Bundesland.
"Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt und begeistert von der Innovationskraft und dem Ideenreichtum unserer Bäuerinnen und Bauern, die mit Elan und Schöpfungsreichtum immer wieder Wege finden, die Urproduktion auf ihren Betrieben um neue Projekte zu erweitern, daraus Einkommen zu lukrieren und ihren Fortbestand aus eigener Kraft abzusichern. Mit Green Care wurde ihnen ein Weg aufgezeigt, ihren Schwerpunkt um eine soziale Komponente zu erweitern - eine Chance, die mittlerweile immer mehr bäuerliche Betriebe ergreifen", spricht Anton Kasser, Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag, den Landwirtinnen und Landwirten Niederösterreichs Mut zur Veränderung zu.
"Der Biohof Linden ist ein weiteres Vorzeigeprojekt für die Idee, die hinter Green Care - Wo Menschen
aufblühen steht und durch diese Art der Diversifizierung wird ein wichtiger Beitrag für einen vitalen ländlichen Raum geleitstet“, freut sich Robert Fitzthum, Obmann des Vereins Green Care Österreich.
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(v.l. hockend): Christian Wagner, Gerhard Achleitner, Elisabeth Schnabl und Franz Senk
(v.l. stehend): Josef Hainfellner (Green Care-Koordinator NÖ), Gerhart Tatzberger, Pater Georg (Gemeinde Aschbach), Otto Auer (Vizepräsident LK NÖ), Juliana Günther (Bürgermeisterin Kematen/Ybbs) + Enkelkind, Gerhard und Michaela Fehringer, Ursula Maurer (Leitung Lebenshilfe), Anton Kasser (Abg. z. NÖ Landtag), Wolfgang Wagner (Vorstand Lebenshilfe NÖ), Christa Lenze (Sektionsobfrau Lebenshilfe NÖ), David Habichler (Lebenshilfe NÖ), Helga Breitschopf (Land NÖ), Christian Albrecht (Geschäftsführer Lebenshilfe NÖ)
(v.l. stehend): Josef Hainfellner (Green Care-Koordinator NÖ), Gerhart Tatzberger, Pater Georg (Gemeinde Aschbach), Otto Auer (Vizepräsident LK NÖ), Juliana Günther (Bürgermeisterin Kematen/Ybbs) + Enkelkind, Gerhard und Michaela Fehringer, Ursula Maurer (Leitung Lebenshilfe), Anton Kasser (Abg. z. NÖ Landtag), Wolfgang Wagner (Vorstand Lebenshilfe NÖ), Christa Lenze (Sektionsobfrau Lebenshilfe NÖ), David Habichler (Lebenshilfe NÖ), Helga Breitschopf (Land NÖ), Christian Albrecht (Geschäftsführer Lebenshilfe NÖ)
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