04.05.2018
"EUropa in Wien" 2018 macht auch bei Green Care Halt
Die Europäische Union hat mit Hilfe von Fördermitteln aus ihren Struktur- und Investitionsfonds in den vergangenen Jahren zahlreichen Projekten in ihren Mitgliedstaaten zur Umsetzung verholfen. Diese Maßnahmen sind in der breiten Bevölkerung jedoch vielfach nicht bekannt. Um den Menschen zu zeigen, wohin diese Gelder geflossen sind und was sie in den einzelnen Regionen bewirkt haben, hat die EU-Kommission die europaweite Aktion "Europa in meiner Region" gestartet, im Rahmen derer die geförderten EU-Projekte ihre Türen und Tore für Besichtigungen öffnen. Wien nimmt als einziges österreichisches Bundesland daran teil. Unter den insgesamt 35 in der Bundeshauptstadt angesiedelten EU-finanzierten Projekten, die vom 15. bis 19. Mai 2018 die Öffentlichkeit zu einem Besuch einladen, sind auch der Verein Green Care Österreich, der den Aufbau sozialer Dienstleistungen in der heimischen Landwirtschaft zum Ziel hat, sowie zwei bäuerliche Betriebe, die ihr Green Care-Angebot präsentieren, vertreten. Interessierte haben bei „Europa in Wien“ die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und die Personen und ihre Arbeit näher kennenzulernen.
Der Verein Green Care Österreich und die "Soziale Landwirtschaft"
Der Verein Green Care Österreich hat ein bundesweites Kompetenznetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung innovativer sozialer Dienstleistungen auf aktiven bäuerlichen Familienbetrieben etabliert, welches je nach individuellem Bedarf der Klientinnen und Klienten Bauernhöfe für Menschen zugänglich macht. Im Zusammenspiel mit der Natur und/oder durch den Kontakt mit Tieren auf dem Hof werden gesundheitsfördernde, pädagogische und/oder soziale Effekte bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erzielt. So werden die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe für Menschen unterschiedlichen Alters zum Gesundheits-, Bildungs-, Lebens- und Arbeitsort. Das Team von Green Care Österreich ist dabei nicht nur Ansprechpartner für interessierte Landwirtinnen und Landwirte, Sozialträger und Institutionen, sondern entwickelt gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern passende Green Care-Angebote und unterstützt diese bei ihrer Umsetzung. Green Care Österreich sichert durch die extern überprüfte Zertifizierung klare, nachvollziehbare und strukturierte Qualitätsstandards und begleitet die Betriebe bei den Vorbereitungen auf diese Qualitäts-Zertifizierung.
Das breite Aufgabenfeld des Vereins Green Care Österreich und dessen künftige Schwerpunkte kann man am "Tag der offenen Tür" am 17. Mai 2018 (Treffpunkt: Gumpendorferstraße 15/1/1, 1060 Wien) kennenlernen.
Anmeldung unter E-Mail: office@greencare-oe.at
Anmeldung unter E-Mail: office@greencare-oe.at
"Als Trägerverein haben die neun Landwirtschaftskammern in den vergangenen Jahren mit "Green Care - Wo Menschen aufblühen" das Grundgerüst für ein Projekt geschaffen, das die "weißen Flecken" auf der Landkarte der sozialen Dienste in unserem Land nach und nach auffüllt und damit dem gesellschaftlichen Bedarf entspricht. Gleichzeitig haben wir innerhalb der bäuerlichen Bevölkerung auf ein Potenzial verwiesen, das vielen aktiven land- und forstwirtschaftlichen Betrieben nicht bewusst war und diesen damit Diversifizierungsmöglichkeiten aufgezeigt, die eine nachhaltige Fortführung des Hofes ermöglichen", so Vereinsobmann KDir Ing. Robert Fitzthum. Er erklärt weiter: "Diese Aktion der Europäischen Kommission ist ein willkommener Anlass für uns, an die Öffentlichkeit heranzutreten und die Bürgerinnen und Bürger auf die "Soziale Landwirtschaft" in Wien, in all ihren Facetten, aufmerksam zu machen. Nun nutzen wir diese Chance, allen Interessierten zu zeigen, was Green Care für sie und ihre Familienmitglieder tun kann."
Die praktische Umsetzung von "Green Care - Wo Menschen aufblühen" veranschaulichen zu diesem Anlass die Gärtnerei Schippani und der Bauernhof Maria Wald.
Die praktische Umsetzung von "Green Care - Wo Menschen aufblühen" veranschaulichen zu diesem Anlass die Gärtnerei Schippani und der Bauernhof Maria Wald.
Green Care-Schule in der Gärtnerei Schippani
Anneliese Schippani von der gleichnamigen Gärtnerei in Wien-Simmering weiß, wie kostbar unsere heimischen Lebensmittel sind und wie viel Liebe und Arbeit hinter jedem einzelnen Produkt stecken. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewirtschaftet sie mit ihrem Mann den Gartenbaubetrieb und versorgt die Konsumentinnen und Konsumenten alljährlich mit frischen Tomaten, Gurken, Melanzani etc. Vor mittlerweile sechs Jahren wurde der Betrieb als Green Care-Projekt "Schule in der Gärtnerei" zertifiziert. Das Klassenzimmer wird dabei ins Gemüsebeet verlegt und Anneliese Schippani vermittelt den Schulklassen Wissen über die Gemüseerzeugung, über natürliche Kreisläufe, die Arbeit in einer Gärtnerei und die nötige Achtsamkeit im Umgang mit wertvollen Lebensmitteln. Das unterstützt die Kinder und Jugendlichen in ihrem sozialen Lernen und bei der gesunden Ernährung. Die Einrichtung des dafür benötigten Multifunktionsraumes wurde mit EU-Mitteln kofinanziert. Den "Green Care-Moment", den allein im Jahr 2016 mehr als 800 Wiener Volkschülerinnen und Volksschüler durch die "Schule in der Gärtnerei" erleben durften, will Gärtnerin Anneliese Schippani am 15. Mai 2018 auch anderen Kindern und Erwachsenen bei einer Führung durch ihren Betrieb (Treffpunkt: Hörtengasse 156, 1110 Wien) ermöglichen.
Anmeldung unter E-Mail: schippani@aon.at
Anmeldung unter E-Mail: schippani@aon.at
Green Care-Bauernhof Maria Wald
Einen Lebens- und Arbeitsort in einem landwirtschaftlichen Umfeld für Menschen mit Behinderung bietet die Caritas Wien durch die Revitalisierung des Bauernhofes Maria Wald am Himmel im 19. Wiener Gemeindebezirk. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Klientinnen und Klienten des Tageszentrums kümmern sich um die Bewirtschaftung des Hofes, betreiben Gartenbau und Viehhaltung und vermarkten ihre Produkte direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Durch die konsequente Umsetzung des Green Care-Gedankens trägt Maria Wald damit zur Versorgung der Bundeshauptstadt mit lokal erzeugten Lebensmitteln bei und bietet gleichzeitig Menschen mit und ohne Behinderung eine sinnvolle Beschäftigung. Die dafür notwendigen Adaptierungen wurden von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Am "Tag der offenen Tür" (18. Mai 2018 im Gspöttgraben 5, 1190 Wien) haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, den renovierten Hof zu besichtigen sowie Gemüsejungpflanzen für ihren eigenen Garten oder Balkon zu kaufen.
Anmeldung unter E-Mail: ts-am-himmel@caritas-wien.at
Anmeldung unter E-Mail: ts-am-himmel@caritas-wien.at
Was ist ELER?
Allen drei vorgestellten Projekten wurde die Umsetzung durch finanzielle Zuschüsse aus dem "Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländliches Raums" (ELER) ermöglicht. Dieser verfolgt in der aktuellen Förderperiode 2014-2020 "sechs Prioritäten", die allesamt ein übergeordnetes Ziel haben - die peripheren Zonen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Dazu werden nicht nur der Wissenstransfer und Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft gefördert, sondern ebenso die Wettbewerbsfähigkeit der bäuerlichen Betriebe, die Organisation der Nahrungsmittelkette und des Risikomanagements in der Landwirtschaft, die Ökosysteme, die von der Landwirtschaft abhängig sind und schließlich die Ressourceneffizienz des Sektors sowie die soziale Eingliederung, die wirtschaftliche Entwicklung und die Bekämpfung der Armut in den ländlichen Gebieten der EU.
Zu Green Care – Wo Menschen aufblühen
Green Care – Wo Menschen aufblühen macht land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Partnern der Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Wirtschaftssysteme. Durch dieses innovative soziale Angebot wird die Lebensmittel- und Umweltkompetenz der bäuerlichen Familienbetriebe um eine zukunftsweisende soziale Komponente erweitert. Für bäuerliche Unternehmerinnen und Unternehmer und für Sozialträger und Institutionen stellt Green Care neue Möglichkeiten der Angebotsdiversifizierung dar. Green Care – Wo Menschen aufblühen bildet eine ideale Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft und der Bevölkerung und stärkt somit den Zusammenhalt im ländlichen Raum. Der Verein Green Care Österreich bildet gemeinsam mit den neun Landwirtschaftskammern Österreichs das Kompetenznetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Green Care- Dienstleistungen auf aktiven bäuerlichen Familienbetrieben.
Unsere Kooperationspartner
Die Österreichische Hagelversicherung, Kelly Ges.m.b.H. sowie Lagerhaus sind namhafte Kooperationspartner von Green Care Österreich, die bereit sind, mit ihrer Unterstützung gesellschaftliche Verantwortung für den ländlichen Raum zu übernehmen.
Kontakt bei Rückfragen zum Thema:
Mag.a (FH) Nicole Prop - Green Care Österreich, T +43 (0)1 5879528-28, nicole.prop@greencare-oe.at, www.greencare-oe.at