Über Green Care
Wo Menschen aufblühen
Was ist Green Care?
Unter dem Sammelbegriff „Green Care“ werden ganz allgemein Aktivitäten und Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Natur zusammengefasst, die je nach Kontext gesundheitsfördernde, pädagogische oder soziale Ziele für unterschiedliche Zielgruppen verfolgen. Der Ort, an dem Green Care-Aktivitäten umgesetzt werden, kann sehr vielfältig sein und reicht von der Gartentherapie im Pflegeheim bis zur tiergestützten Intervention am Bauernhof.
Green Care - Wo Menschen aufblühen zeigt eindrucksvoll, dass unsere Landwirtschaft neben der hochqualitativen Lebensmittelproduktion auch in den Bereichen Gesundheit und Bildung für die Bevölkerung äußerst wichtig ist."
KDir. Ing. Robert Fitzthum
Obmann Green Care Österreich
KDir. Ing. Robert Fitzthum
Obmann Green Care Österreich
Green Care in der Land- und Forstwirtschaft
Was in Österreich noch im Aufbau begriffen ist, hat sich in anderen Ländern bereits erfolgreich etabliert. Sowohl die Niederlande als auch Norwegen können beispielsweise auf eine langjährige Green Care-Praxis mit aktuell jeweils über 1.000 Betrieben zurückblicken.
Die systematische Förderung von Green Care-Angeboten auf aktiven land- und/oder forstwirtschaftlichen Betrieben in Österreich ist das Ziel von Green Care – Wo Menschen aufblühen. Bäuerliche Familienbetriebe werden zu Partnern der Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftssysteme. Der Bauernhof wird dabei, vielfach in Kooperation mit Sozialträgern und Institutionen, zum Arbeits-, Bildungs-, Gesundheits- und Lebensort und ermöglicht eine Vielzahl an Angeboten und Dienstleistungen für unterschiedliche Zielgruppen. Für bäuerliche Unternehmerinnen und Unternehmer sowie für Sozialträger und Institutionen stellt Green Care eine neue Möglichkeit der Angebotsdiversifizierung dar. Green Care – Wo Menschen aufblühen bildet eine ideale Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft und der Bevölkerung und stärkt somit den Zusammenhalt im ländlichen Raum.
Zielgruppen
Mit Green Care – Wo Menschen aufblühen wird die „Ressource Bauernhof“ für jene Menschen geöffnet, die vom Umgang mit Tieren, von Aktivitäten in Garten und Wald oder einfach von der Ruhe in ländlicher Umgebung profitieren – im gesundheitsfördernden, pädagogischen und/oder sozialen Sinne. Damit sprechen Green Care-Angebote Menschen in sehr unterschiedlichen Lebensaltern und Lebenslagen an.
- Kindern und Jugendlichen eröffnet sich auf dem Bauernhof ein Bildungs- und Gesundheitsort, der nicht nur ein Verständnis für die Land- und Forstwirtschaft, die Lebensmittelproduktion und natürliche Kreisläufe ermöglicht, sondern durch den Einsatz speziell ausgebildeter Therapietiere im Rahmen der tiergestützten Intervention oder der Reittherapie auch Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen in ihrer Entwicklung unterstützt.
- Menschen im Erwerbsalter, die aus unterschiedlichen Gründen mit Problemen bei der Arbeitsmarktintegration konfrontiert sind, finden auf dem Bauernhof einen Arbeitsort, der ihnen unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten ausgehend von der Tagesstrukturierung über ein Arbeitstraining bis zur integrativen Berufsausbildung bieten kann.
- Älteren Menschen wird der Bauernhof zum Lebensort und bietet naturnahe ambulante und stationäre Betreuungsmöglichkeiten in der Heimatregion. Die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Tier und Natur fördert dabei die körperliche wie auch geistige Aktivität der Gäste am Hof.
Green Care – Wo Menschen aufblühen unterstützt
- Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und in Problemlagen durch die Öffnung von Räumen bei der Begegnung und Auseinandersetzung mit der Natur, bei Aktivitäten im Freien und bei einem Erleben von Beziehungen zwischen Mensch und Tier am Hof.
- bäuerliche Familienbetriebe, weil es neue Möglichkeiten der Diversifizierung eröffnet und die Chance bietet, die häufig vorhandenen pädagogischen, sozialen oder therapeutischen Qualifikationen der Familienmitglieder für die Weiterentwicklung des Hofes und die Erschließung neuer Einkommensquellen zu nutzen.
- Sozialträger, Institutionen und Länder, weil es bestehende Angebote um eine naturnahe Variante erweitert und Möglichkeiten zur Entwicklung ergänzender, dezentraler und sozialer Dienstleistungen schafft.
- den ländlichen Raum, indem es Arbeitsplätze schafft, die regionale Wertschöpfung erhöht, lokale Gemeinschaften stärkt und damit einen Beitrag zum Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft leistet (Rückgang der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe um 30,4 % seit dem EU-Beitritt 1995, Statistik Austria: Agrarstrukturerhebung 2013).