02.10.2019
Green Care-Pionierbetrieb Esperanza zertifiziert
Rund 45 km von St. Pölten entfernt liegt das Zentrum für tierunterstützte Pädagogik Esperanza auf einem typischen Mostviertler Vierkanthof mit knapp 5 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Als Green Care-Pionier und anerkannter Sozialträger der Kinder- und Jugendhilfe bietet Esperanza seit 1998 stationäre, teilstationäre und ambulante Betreuungsangebote für Kinder- und Jugendliche am Hof. Der spanische Name Esperanza steht dabei für jene Hoffnung, die aus der Beziehung zwischen Mensch und Tier erwachsen kann. Denn am Hof sind nicht nur Fachkräfte aus dem Agrar- und Sozialbereich tätig, sondern auch rund 60 Co-Pädagoginnen und -Pädagogen: Pferde, Esel, Mulis, Alpakas, Hunde, Katzen, Kune-Kune-Schweine, Schafe, Hühner, Enten, Schildkröten, Wellensittiche und Meerschweinchen.
Weder problematische Heimkinder noch perfekte Therapietiere
Neben der sozial- und heilpädagogischen Wohngemeinschaft für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen bietet Esperanza für Jugendliche auch ein land- und hauswirtschaftliches Arbeitstraining und die Möglichkeit einer 3-jährigen Ausbildung zur Tierpflegerin bzw. zum Tierpfleger an.
"Bei Esperanza begegnen sich weder problematische Heimkinder noch perfekte Therapietiere. Hier begegnen sich Menschen und Tiere mit Besonderheiten, die sich gegenseitig vorurteilsfrei annehmen und akzeptieren wie sie sind. Auf Basis dieser Beziehung setzt ein soziales Lernen ein, das es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Vertrauen und Sicherheit, konstruktive Verhaltens- und Reaktionsweisen und einen neuen Umgang mit Grenzen und Grenzüberschreitungen zu entwickeln", erklärt Mag. Martina Kotzina, Gründerin und Leiterin des Green Care-Betriebes, den zentralen pädagogischen Ansatz.
"Wir freuen uns sehr, mit Esperanza einen Hof mit so viel Green Care-Erfahrung und Know-how auszeichnen zu dürfen und zukünftig noch stärker in unsere Netzwerke integrieren zu können", so KDir. Ing. Robert Fitzthum, Obmann des Vereins Green Care Österreich. "Denn Esperanza gibt das Wissen in der tierunterstützten Pädagogik auch im Rahmen von Fortbildungen und Coachings an Interessierte und Sozialeinrichtungen weiter."
"Esperanza ist für uns ein besonders schönes Beispiel dafür, wie ein Bauernhof ein Bildungsort für junge Menschen sein kann. Wenn Landwirtschaft und Sozialpädagogik Hand in Hand gehen und Jugendliche so intensiv mit Tieren in Kontakt treten, ist eine besondere Entwicklung möglich", betont die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich ÖKR Theresia Meier.
Foto (v.l.): DI Petra Scholz-Simmel (Geschäftsführerin LEADER-Region Mostviertel-Mitte), Mag. Silvia Moser (Landtagsabgeordnete), Dir. DI Elfriede Schaffer, MSc (Vorstandsmitglied Green Care Österreich), ÖKR Theresia Meier (Vizepräsidentin Landwirtschaftskammer NÖ), Mag. Martina Kotzina (Esperanza), Ulrike Königsberger-Ludwig (Landesrätin), Anton Erber, MBA (LandtagsAbg), Mag. Nicole Prop (Geschäftsführerin Green Care Österreich), Dr. Josef Hainfellner (Green Care Bundeslandkoordinator NÖ), Walter Seiberl (BGM)