25.09.2025
Gemeinsam ernten, gemeinsam wirken: Apfelernte am Lichtblickhof
![[175879011660581.jpg]](https://cdn.netletter.at/greencare/media/image/2025.09.25/175879011660581.jpg?m=NDg0LDM2Mw%3D%3D&_=1758790122)
Wenn auf den beiden Green Care-zertifizierten Lichtblickhöfen in Wien und in Niederösterreich die Apfelernte ansteht, kommen viele helfende Hände zusammen. Das gesamte Team, unterstützt von den betreuten Kindern und Familien sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfer_innen, packt mit an. Die gemeinsame Arbeit auf den Streuobstwiesen steht sinnbildlich für das, was Green Care ausmacht: Landwirtschaft und Soziales greifen ineinander. Das Säen, Pflegen und Ernten ist nicht nur landwirtschaftlicher Alltag, sondern zugleich Teil eines heilsamen Prozesses, der Menschen neue Perspektiven eröffnet. In diesem Jahr griffen auch Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH, Susanne Kabusch, Green Care-Koordinatorin für Wien und Petra Wagner, Forstdirektorin der Stadt Wien, zu Korb und Leiter. Ihr Ziel: ein Zeichen für die Bedeutung des Ehrenamts auf Green Care-Betrieben setzen.
Wenn soziales Engagement und Wirtschaft Hand in Hand gehen
Der Lichtblickhof wird vom Verein e.motion geführt und ist seit 2020 Green Care-zertifiziert. An zwei Standorten – in Wien auf Flächen des Forstbetriebs der Stadt Wien und in Wald/Niederösterreich – begleitet das Team Kinder und Jugendliche, die von unheilbaren oder lebensverkürzenden Erkrankungen betroffen sind. Herzstück der Arbeit ist die eigens entwickelte Equotherapie®, bei der Pferde und andere speziell ausgebildete Tiere als Beziehungspartner wirken und Nähe, Vertrauen und Kraft schenken. Neben ambulanten Einheiten stehen in Wien auch Hospizwohnungen für stationäre Aufenthalte zur Verfügung. Landwirtschaftliche Tätigkeiten, Gartenarbeit und Naturerleben sind bewusst in den Therapieplan integriert.
„Dass der Lichtblickhof Wien hier Platz findet, ist für uns als MA 49 ein bewusstes Signal: Wir wollen unsere Flächen nicht nur bewirtschaften, sondern auch gesellschaftlich nutzbar machen. Indem wir Raum für innovative soziale Projekte schaffen, leisten wir einen Beitrag, dass Kinder und Familien mitten in der Stadt Unterstützung und neue Perspektiven erfahren können“, betonte Petra Wagner, Forstdirektorin (MA 49).
Weil die Arbeit am Hof viel Einsatz erfordert und die Finanzierung oft knapp ist, hat freiwilliges Engagement hier eine ganz besondere Bedeutung. Viele Projekte und Angebote könnten ohne die Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher nicht umgesetzt werden. Ob bei der täglichen Stallarbeit, bei Veranstaltungen oder in Form von Helfer_innen-Events: Freiwillige tragen entscheidend dazu bei, dass der Lichtblickhof Kindern und ihren Familien diesen besonderen Ort bieten kann.
„Ehrenamtliche Mitarbeit schenkt uns am Lichtblickhof nicht nur praktische Unterstützung, sondern auch eine tiefe Verbundenheit mit unserem Betrieb. Wer bei uns mithilft, wird Teil eines Netzwerks, das den Hof trägt und stärkt“, so Verena Bittmann, Geschäftsführung-Stellvertreterin des Lichtblickhofs und Vorstandsmitglied im Österreichischen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (OKTR), anlässlich der heurigen Apfelernte. Und sie ergänzte: „Gerade wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter_innen im Rahmen von Corporate Volunteering einbringen, hat das nicht nur eine besondere Wirkung für uns, auch die Firmen profitieren: Sie können im Sinne ihrer CSR-Strategie soziales Engagement sichtbar machen und zugleich den Teamgeist stärken. Das gemeinsame Tun schafft auf beiden Seiten einen Mehrwert.“
„Dieses Miteinander ist Teil dessen, was Green Care ausmacht“, erklärte Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care-GmbH. „Unsere Betriebe stehen für Professionalität und klare Strukturen – ihre besondere Stärke aber gewinnen sie durch Menschen, die freiwillig mitanpacken. Und das nicht aus Sozialromantik, sondern als Ausdruck von sozialem Unternehmertum. Am Ende geht es darum, alle Ressourcen so einzusetzen, dass Kinder und ihre Familien die bestmögliche Betreuung und Therapie am Lichtblickhof erhalten.“
Ernte, die bleibt
Dazu gehört auch die Apfelernte: Die Äpfel werden anschließend von einem Partnerbetrieb in Niederösterreich zu Saft verarbeitet. Mehrere Hundert Liter entstehen so jedes Jahr – Saft, der am Hof verwendet und bei besonderen Anlässen mit Unterstützer_innen geteilt wird. Ein greifbares Ergebnis gemeinsamer Arbeit, das noch lange nachwirkt.